Andacht zum 1. Sonntag nach Trinitatis

Andacht zum 1. Sonntag nach Trinitatis

Andacht zum 1. Sonntag nach Trinitatis

# Andacht

Andacht zum 1. Sonntag nach Trinitatis

Falsche Propheten  

Und Gott sprach, durch den Propheten Jeremia:
Wie lange soll das noch so gehen?
Was wollen sie denn erreichen,
wenn sie erlogene Botschaften verkünden,
wenn sie das sagen, was ihnen ihr Herz einflüstert?...
Ein Prophet, der Träume hat, soll Träume erzählen!
Wer aber mein Wort hat, soll mein Wort verkünden –
in aller Wahrheit!
Jer. 23,26ff

Jeremia ist wütend. Er könnte platzen vor Wut. Immer und immer wieder hat er den Leuten ausgerichtet, dass Gott will, dass sie ihr Leben ändern. Er hat ihnen gepredigt, gedroht, er hat Protestaktionen gestartet, doch nichts hat sie zur Umkehr bewegt. Schlimmer noch, sie haben sich einlullen lassen von den Propheten die sagten:

»Der Herr hat gesprochen: Ihr werdet in Frieden und in Sicherheit leben. Es wird kein Unheil über euch kommen!«. Weil das Volk weiter macht wie bisher, werden beide schließlich den Untergang ihres Landes erleben.

In einer Woche wird gewählt und der Kampf um die Wählergunst tobt heftig. Und erstmals seit 1989, hat sich auch meine Kirche unseres politischen Wächter- und Prophetenamtes erinnert. Sie mischt sich ein und erklärt offen, dass die Ziele und zahlreiche Äußerungen der AFD nicht mit unserem christlichen Glauben vereinbar sind.

Natürlich gibt es auch in der AFD ehrbare Menschen, aber am Ende geht es eben nicht um einzelne Programmpunkte oder Menschen, sondern um ein Gesamtprogramm.

Nun hat weder Jeremia noch Jesus irgendein fertiges Parteiprogramm zu bieten. Aber Gottes Wort und Geist hilft uns mit Bezug auf das, was Jeremia „Einflüsterungen des Herzens“ nennt. Immer mehr Menschen meinen ja unsere gefühlte Wirklichkeit würde als Maßstab unseres Handelns ausreichen. Jeremia hingegen erinnert uns daran, dass nicht unser Herz, sondern Gottes Wort grundlegender Maßstab unseres Handelns sein sollte. Das aber bedeutet, sich immer wieder mühen und fragen, welche Handlungen und Ziele sich mit diesem Maßstab vereinbaren lassen. Für mich bedeutet das in diesen Tagen denen zu widersprechen, welche die Leute immer weiter mit Hass, Missgunst, Neid, Verdächtigungen und Lügen infizieren. Stattdessen suche ich die, welche gemeinsam mit anderen danach streben, wie wir unser Dorf, unsere Stadt, unser Land und Europa weiter zu einem guten Ort für alle Menschen machen können. Es lohnt sich also zu genau hinzuschauen, bei wem ich mein Kreuz mache. 

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