Die Temperaturschwankungen mit ihren Auf und Abs in diesem Sommer sind für mich wie ein Spiegel des Lebens: Das Wetter ist durchwachsen, unbeständig, Sonne und dann wieder Regen. Häufig sieht es ebenso im Leben aus, das geprägt ist von Höhen und Tiefen.

Im Alltag erleben wir oft Beispiele für diese Schwankungen. Im Berufsleben kann eine unerwartete Beförderung plötzlich von einer Entlassung oder beruflichen Krise abgelöst werden. In der Familie und anderen Beziehungen gibt es Zeiten harmonischen Zusammenlebens und freudiger Ereignisse, doch genauso kommen Konflikte, Verluste und schmerzhafte Trennungen. Auch unsere Gesundheit schwankt: Wir genießen Phasen bester Gesundheit, bis eine Krankheit oder ein Unfall das verändert.

Mich ermutigt es, daran zu denken, dass auch das Leben von Jesus viele Höhen und Tiefen hatte. Er weiß, was es bedeutet, Freuden und Leiden zu durchleben. Bei seiner Geburt und Ankündigung wurde Jesus von Engeln und Weisen gefeiert, ein Ereignis voller Freude und Hoffnung. Nach seiner Taufe, bei der Gott ihn als seinen geliebten Sohn bestätigte, erlebte Jesus die harte Zeit der Versuchung in der Wüste. Obwohl er viele Wunder wirkte und Menschen heilte, erfuhr er oft Ablehnung, selbst von den Menschen in seiner Heimatstadt. Ein besonderer Höhepunkt war der triumphale Einzug in Jerusalem, als die Menschen ihn als König begrüßten. Doch nur wenige Tage später folgten Verrat, Verhaftung und die Kreuzigung. Doch auf diesen Tiefpunkt folgte der größte Höhepunkt: Jesu Auferstehung, die den Sieg über den Tod brachte und unendliche Hoffnung schenkt.

Diese Erinnerungen an Jesus' Leben laden uns ein, über ihn nachzudenken, nachzulesen und es auf uns wirken zu lassen. Durch Jesus, der das Zentrum in allem ist, können wir die Höhen und Tiefen des Lebens aus seiner Perspektive sehen. Er leidet mit uns in den schweren Zeiten und feiert mit uns die guten Tage. Er begleitet uns durch die unbeständigen Wetterlagen des Lebens.

Leah Schließburg, Pastorin Elim-Kirche Schönebeck