Andacht zum 2. Sonntag nach Trinitatis

Andacht zum 2. Sonntag nach Trinitatis

Andacht zum 2. Sonntag nach Trinitatis

# Andacht

Andacht zum 2. Sonntag nach Trinitatis

„Woher kommst du?“ Diese Frage wurde mir im August 2023 sehr häufig gestellt. Der Grund: In dieser Zeit bin ich in den Kirchenkreis Egeln gezogen. Bei dieser Frage ging
es um die Einordung meiner geografischen Herkunft. Die Fragenden erwarteten von mir eine Auskunft, aus welcher Stadt, aus welchem Bundesland ich komme. Die
Antwort ist: „Aus der Nähe von Zwickau in Sachsen.“ Verrückt, oder? Verrückt
womöglich, weil es nicht „ gleich um die Ecke“ ist.
Aber wissen Sie, was wirklich verrückt ist? Das Gefühl neu zu sein. Das Gefühl „fremd“ zu sein. Man wird willkommen geheißen und fühlt sich Stück für Stück wohler in der neuen Heimat, aber dennoch ist man in einer gewissen Art und Weise „Fremd“.
Vielleicht kennen Sie das ja und waren bereits in einer ähnlichen Situation.
In dieser Anfangszeit, der Zeit des „als Fremder fühlen“, hat mir ein Bibelvers halt
gegeben und diesen möchte ich mit Ihnen teilen. Es ist ein Vers aus dem Epheserbrief
und er lautet: „So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr
seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.“ (Elberfelder Bibel;
Epheserbrief 2,19)
Wie fühlt es sich wohl an Gottes Hausgenosse zu sein? Das griechische Wort für
Hausgenosse könnte auch mit „familienangehörig“ übersetzt werden. Es beinhaltet
eine vertraute Nähe. Und schon klingt es nicht mehr so befremdlich, wenn ich Sie
fragen würde: Wie fühlt es sich wohl an Teil der Familie Gottes zu sein? Dieses Gefühl
ist vertraut. Dieses Gefühl finde ich „zu Hause“. Dieses Gefühl finde ich auch in meiner Gemeinde. Sowohl in meiner Heimatgemeinde, als auch in meiner „neuen“ Gemeinde. Ich weiß, was es heißt, zur großen Familie Gottes zu gehören. Es ist ein großartiges Gefühl. Meine gemeindliche Familie, bestehend aus meinen Schwestern und Brüdern im Glauben, ist für mich da. Sie gibt mir Sicherheit. Ab und zu gibt es auch die ein oder andere Meinungsverschiedenheit. Und dennoch steht sie mir zur Seite. So wie ich ihnen auch. So, wie ich meiner genetischen Familie und sie mir. Und das ist doch ein Gefühl, welches man gerne spürt und mit Anderen teilt, oder?
Wir sind zwar alle verschieden, aber ich finde, dass ist der große Mehrwert an meiner
gemeindlichen Familie. Aufgrund dessen, dass wir unterschiedlichste Begabungen
und Fähigkeiten haben, können wir uns so gut ergänzen. Dadurch können wir
gemeinsam die Höhen und Tiefen gehen und überstehen. Und eins verbindet uns alle
– der Glaube an Jesus Christus. Amen. 

Ihr Florian Kießling, Gemeindepädagoge i.A. in der Region Börde

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed