Andacht zum 4. Sonntag nach Trinitatis

Andacht zum 4. Sonntag nach Trinitatis

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# Zeitungsandacht

Andacht zum 4. Sonntag nach Trinitatis

Was Fußball alles kann….

Die Europameisterschaft ist erst ein paar Tage alt und doch staune ich, was Fußball alles kann! Irgendwie ist eine andere Stimmung im Land. Man spürt die freudige Erwartung überall. Menschen treffen sich, um gemeinsam ein Spiel anzusehen. Sie jubeln, bangen, hoffen oder trauern gemeinsam. Sie schaffen Anlässe, sich mit Freunden oder Familie zu treffen, zu grillen, gemeinsam zu feiern und Fußball zu schauen. Natürlich werden die Ergebnisse und gesehenen Szenen genau besprochen- und (fast) jeder kann dazu etwas sagen. Alle reden mit- mehr oder minder kenntnisreich- und alle sind dabei.

Und wenn ich im Fernsehen die Szenen von bunt gekleideten Fans sehen, die in Scharen zu den Stadien ziehen, fröhlich und euphorisch, dann freue ich mich mit. So kann es sein bei uns! So locker, so positiv, so voller Hoffnung!

Warum ist das nicht immer so? In den letzten Wochen sind mir das Gemecker, die schlechte Stimmung und die vielen befürchteten Katastrophen auf das Gemüt geschlagen. Ja, die Probleme haben wir und wir müssen etwas dafür tun, damit sich die Verhältnisse an vielen Stellen ändern.

Ja, unsere Politiker verhalten sich manchmal ungeschickt.

Aber sie machen ihren Job. Und mal ehrlich- uns geht es gut. Wir leben im Frieden (was nicht mehr selbstverständlich ist), die Energiekrise hat keinen im Dunkel und Kalten sitzen gelassen, die Inflation sinkt und es gibt genug für alle. Wir leiden keinen Hunger und Mangel gibt es nicht. Es geht uns gut. Sehr gut. Aber wir fürchten uns. Wir klagen. Wir finden unsere Politiker inakzeptabel und lassen zu, dass sie beschimpft und angegriffen werden. Wer kann da einen guten Job machen?

Was ist anders geworden, seit die Fußball-EM läuft? Die Perspektive. Alle Probleme und Konflikte sind noch genau so, wie vor der EM. Nur- WIR sehen auf andere Dinge: den Sieg, das spannende Spiel, den Ausgang der Vorrundenspiele. Wir geben dem mehr Gewicht als dem Sorgenpaket. Und siehe da: es ist nicht so wichtig gerade. Und wieviel leichter lebt es sich so!

Im Psalm 103 heißt es: „Und vergiss nicht, was Gott dir Gutes getan hat.“

Offensichtlich waren auch die Menschen früher vergesslich, wenn es um die positiven Dinge ging. Aber Gott tut uns gut. Er sorgt für uns. Wir können uns darauf verlassen.

Nur – unsere Seele braucht es, dass wir das auch wahrnehmen! Es zur Kenntnis nehmen. Und dem Guten einen höheren Stellenwert einräumen, als dem Sorgenpaket.

Leichter gesagt als getan- sicher. Vielleicht können wir uns in den „Fußballwochen“ ein bisschen darin üben. Und hinterher können wir die Dinge, die schön waren, einfach weiter machen…

Dann wäre die Fußball-EM ein Sieg auf ganzer Linie! Ein Sieg für jeden und jede von uns!

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