02/07/2024 0 Kommentare
Begegnung zum orthodoxen Osterfest in Meisdorf
Begegnung zum orthodoxen Osterfest in Meisdorf
# Kirchengemeinde
Begegnung zum orthodoxen Osterfest in Meisdorf
Am 24.04. folgte eine Gruppe von Ukrainern der Einladung von Ortsbürgermeister Ralf Bianga und Pfarrer Georg Schmidt nach Meisdorf. Viele Vereine aus dem Ort hatten sich eingebracht, um ein Osterfest für die Geflüchteten vorzubereiten, die seit einiger Zeit in der ehemaligen Jugendherberge im Selketal untergebracht sind.
„Zwei Verrückte, ein Gedanke.“ - So könnte man den Anfang beschreiben, der am Ende zu einem Treffen von Einwohnerinnen und Einwohnern aus Meisdorf und Geflüchteten führte, die derzeit in der nahen ehemaligen Jugendherberge im Selketal untergebracht sind. KFZ-Meister Hartmut Rokohl aus Meisdorf trug den großen Wunsch in sich, mehr für die Menschen zu tun, die wegen Krieg und Gewalt ihr Heimatland verlassen mussten. Beim gemeinsamen Bier am Osterfest entstand mit Pfarrer Georg Schmidt daraus die Idee, die in der Jugendherberge untergebrachten Ukrainer am Tag des orthodoxen Osterfestes nach Meisdorf einzuladen und für sie ein kleines Fest zu veranstalten. Viel Zeit für die Umsetzung blieb in einer Woche nicht. Doch wer Meisdorf kennt, weiß, dass sich hier vieles sehr schnell bewegen lässt. Der Ortsbürgermeister Ralf Bianga war sofort bereit, bei dem Plan mitzuwirken. Er sprach andere aus dem Ort an und holte den Kinderförderverein „Robin Hood“ mit ins Boot. Auch der Förderverein für den Erhalt der Meisdorfer Kirche und die Kameraden von der Feuerwehr Meisdorf sagten schnell neben Mitgliedern der Kirchengemeinde ihre Hilfe zu. Und der anfängliche Gedanke nahm Gestalt an. Pfarrer Schmidt nahm über die zuständige Sozialarbeiterin des Landkreises Kontakt zu den Ukrainern auf und verteilte Einladungen vor Ort. Ob sie der Einladung folgen würden, war aber völlig unklar.
Am 24.04. machten sich kurz vor 14 Uhr drei Einsatzfahrzeuge von der Freiwilligen Feuerwehr auf den Weg ins Selketal, um die Männer, Frauen und Kinder abzuholen. Die Meisdorfer staunten nicht schlecht als wenig später eine große Gruppe von über 30 Personen an der Kirche ausstieg. Ralf Bianga und Georg Schmidt hießen die Gäste anschließend in der Meisdorfer Kirche willkommen. Unterstützung kam dabei von zwei Dolmetscherinnen aus Ermsleben. Bei Orgelmusik konnten Kerzen angezündet und die Kirche begutachtet werden. Sehr bewegend war ein spontanes Friedensgebet, das alle miteinander verband. Danach ging es rüber in den nahen Museumshof, wo vieles liebevoll vorbereitet war. Für die Kinder waren Süßigkeiten versteckt und eine Bastelstraße stand vom Kinderförderverein bereit. Für das leibliche Wohl sorgten Würste vom Grill, gebackener Kuchen und kalte und heiße Getränke. Nach einer Zeit des anfänglichen Abtastens brach schnell das Eis. Kinderlachen erfüllte den Hof, die Ausstellung wurde erkundet und Fotos von nahen Angehörigen wurden auch ohne sprachliche Verständigung gezeigt. Wo sprachliche Verständigung notwendig war, brachten sich die Dolmetscherinnen mit ein. Es war ein gelungener Tag, der Freude auf eine nächste Begegnung macht. Manchmal reicht ein einziger Gedanke aus, wenn es nur einige Verrückte gibt. Und Meisdorf hat im positiven Sinn des Wortes genug davon...
Herzlichen Dank für diesen Artikel!
Text: Pfarrer Georg Schmidt
Fotos: Heike Rokohl
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