„Woher kommt mir Hilfe?“ Dieser Frage stellten sich am 3. Juli fast 100 Menschen aus dem Kirchenkreis Egeln. Anlass war der Erntebittgottesdienst, der in diesem Jahr auf der Wasserburg in Egeln stattfand.

Superintendent Matthias Porzelle und Pfarrer Wolfgang Löbe (Pfarrbereich Egeln) gestalteten diesen Gottesdienst gemeinsam mit Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Landwirtschaft und Kirche“ sowie Ehrenamtlichen und Landwirten aus dem Kirchenkreis.

Gott um eine gute Ernte zu bitten, ist das Anliegen dieser Jahrhunderte alten Tradition. Es gibt aber auch Zeit zum Reflektieren: Angesichts des Klimawandels und steigender Kosten für Energie ist die vermeintliche Selbstverständlichkeit der ständigen Verfügbarkeit aller Produkte in Frage zu stellen - argumentierte Marco Kunze aus Förderstedt, einer der Landwirte. Er fügte aber an, dass Grundnahrungsmittel - wie Brot - in unserem Land auch zukünftig kein Luxus sein werden. Was sich ändern müsste, sind der Stellenwert und die Wertschätzung.

Aber woher kommt denn nun die Hilfe? Darüber diskutierten Ines Hohmuth, Tanja Kay und Annett Bohse-Sonntag vor der Predigt. Ihr Anspiel bewegte sich im Spannungsfeld zwischen: „Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott.“ und „Die Hände in den Schoß legen und Gott allein machen lassen.“

Porzelle hob in seiner Predigt augenzwinkernd die Eigenarten seiner, von Ackerbau geprägten, Heimat - der Magdeburger Börde - heraus. „So flach, dass man Mittwoch schon sieht, wer am Samstag zum Kaffee vorbeikommt.“ Sie sei zudem sensibel: Im Regenschatten des Harzes gelegen, ist in der Region auch weiterhin mit Dürre und Ernteausfällen zu rechnen. Hier sei "Umdenken notwendig und eine Neuausrichtung der Lebensbereiche", schloss er seine Ausführungen.
Für die Musik sorgten die Popularmusiker unseres Kirchenkreises, Anke (Piano) und Felix-Tillmann Groth (Schlagzeug und Gesang). Unterstützt wurden sie von Referent Jürgen Groth (Gesang), dem Oscherslebener Kantor Julius Jung (Violine), Eric Gebbert (Gitarre) und Gemeindepädagogin Ines Hohmuth (Gesang).
„Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ (aus dem Psalm 121)

Erntebittgottesdienst?
Wie im alltäglichen Leben kommt auch in der Kirche das Bitten vor dem Danken: Christen bitten zunächst Gott um eine gute Ernte, im Herbst danken sie ihm dafür mit einem Erntedankgottesdienst. 

Landwirtschaft und Kirche sind im Kirchenkreis Egeln seit Generationen eng verflochten.
Die Kirchengemeinden haben über Jahrhunderte Acker durch Schenkungen erhalten und diesen durch Verpachtung den ansässigen Landwirten anvertraut. Diese Pachtgelder bilden die wirtschaftliche Grundlage der Arbeit im Kirchenkreis. 2014 wurde im Kirchenkreis Egeln die Arbeitsgruppe „Landwirtschaft und Kirche“ ins Leben gerufen. In dieser AG werden Probleme angesprochen und nach Lösungen gesucht, um das „fruchtbare Miteinander“ lebendig zu halten.

Titelbild: Das Fürbittengebet hielten Heidelore Becker, Marlene Hofmann, Jutta Volkhammer und Helegunde Walker gemeinsam mit dem Superintendenten Matthias Porzelle.

Superintendent des Kirchenkreises Egeln Matthias Porzelle

Pfarrer im Pfarrbereich Egeln: Wolfgang Löbe

Fast 100 Gäste fanden im Innenhof der Egelner Wasserburg Schatten.

Die Landwirte Marco Kunze und Wolfram Junghanns bereiteten eigene Statements vor.

Musik: Anke (Piano) und Felix-Tillmann Groth (Schlagzeug und Gesang). Unterstützt wurden sie von Referent Jürgen Groth (Gesang), dem Oscherslebener Kantor Julius Jung (Violine), Eric Gebbert (Gitarre) und Gemeindepädagogin Ines Hohmuth (Gesang).

Bunte Teelichtgläser mit Psalm-Aufdruck wurden unter den Gästen verteilt.