Am Samstag, den 9. Juli, fand in der Oscherslebener St. Nicolai-Kirche der dritte Aufwindgottesdienst (AWG) statt. Nachdem die ersten AWGs im Kirchsaal der Kirchengemeinde in der Puschkinstraße stattfinden, war dieser AWG nun der erste in der St. Nicolai-Kirche. Das Thema des AWGs war „Amazing grace“ oder auf Deutsch „Die erstaunliche Gnade Gottes“. Zu Gast waren in St. Nicolai die „Cathedral Pipes“ aus Halberstadt. Hierbei handelt es sich um eine im Jahr 2019 gegründete Pipeband (Dudelsack-Band) der evangelischen Kirchengemeinde Halberstadt. Zum ersten Mal erklangen in der St. Nicolai-Kirche ungewohnte Töne aus einem „Great Highland Bagpipe“, bekannt auch als schottischer Dudelsack. So marschierten Ines Thal, Helmut Wirth und Christian Lontzek in traditionellen schottischen Uniformen eindrucksvoll in die gut gefüllte St.-Nicolai Kirche zum Vorspiel ein. Das Thema „Amazing Grace“ wurde dann im Aufwindgottesdienst entfaltet. Bei dem Lied „Amazing Grace“ handelt es sich um eines der beliebtesten Kirchenlieder. Die Entstehung verdankt es einem intensiven Erlebnis des Autors John Newton, der Kapitän eines Sklavenschiffes im Jahr 1748 war. „Amazing Grace“ handelt davon, wie John Newton in Seenot geriet und in seiner Rettung die Gnade Gottes erleben konnte. Fortan behandelte er die Sklaven menschlicher als noch zuvor und gab die unmenschlichen Sklaventransporte über den Atlantik nach Amerika schon bald auf. Genau diese Entstehungsgeschichte war auch das Thema in der Predigt, welche Gemeindepädagoge und Bandleader der „Cathedral Pipes“ Christian Lontzek aus Halberstadt vor der Gemeinde hielt. Musikalisch unterstützt wurde die „Pipe-Band“ von Kantor Julius Jung an der Orgel und Pfarrer Georg Werther an der Gitarre. Dieser 3. Aufwindgottesdienst ging viel zu schnell zu Ende und so gaben die „Cathedral Pipes“, die zum Nachspiel unter Dudelsackmusik aus der St. Nicolai-Kirche auszogen, dann noch vor der Kirche eine Zugabe. Im Anschluss daran gab es Gelegenheit bei einem Kaltgetränk miteinander persönlich ins Gespräch mit den Musikern zu kommen. Nachwuchs wird auch hier wie überall gesucht. Auf die Frage hin wie schwer Dudelsack spielen zu lernen ist, gab es immer nur eine Antwort: Kommt vorbei und macht mit. Geübt wird im 14 tägigen Rhythmus in der Moritzkirche in Halberstadt Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, man sollte nur den Mut haben etwas Neues auszuprobieren. Die allgemeine Stimmung nach dem Aufwindgottesdienst war dann so prächtig, dass verschiedentlich der Wunsch geäußert wurde, dass die „Cathedral pipes“ schon bald mal wiederkommen sollen. Mal sehen, wann das dann sein wird. Jedenfalls ging ein bewegender Tag dann langsam zu Ende und die Gäste und Besucher machten sich erfüllt mit der erstaunlichen Gnade Gottes wieder auf den Heimweg. Mit Spannung geht es nun auf den 4. Aufwindgottesdienst in Oschersleben zu, welcher dann am 15. Oktober wiederum um 17 Uhr in der St. Nicolai-Kirche sein wird. Termin schon jetzt vormerken!

Diesen Beitrag schrieb Pfarrer Georg Werther - herzlichen Dank!