Regionaltreffen der „INITIATIVE für evangelische Verantwortung in der WIRTSCHAFT e.V.“ in Schneidlingen

Regionaltreffen der „INITIATIVE für evangelische Verantwortung in der WIRTSCHAFT e.V.“ in Schneidlingen

Regionaltreffen der „INITIATIVE für evangelische Verantwortung in der WIRTSCHAFT e.V.“ in Schneidlingen

# Veranstaltungen

Regionaltreffen der „INITIATIVE für evangelische Verantwortung in der WIRTSCHAFT e.V.“ in Schneidlingen

Am Dienstag, den 23. August, tagte die Regionalgruppe Sachsen-Anhalt der „INITIATIVE für evangelische Verantwortung in der WIRTSCHAFT e.V“ im Foyer der Katharinenschule. Diese ist Teil der Ev. Klusstiftung zu Schneidlingen und Groß Börnecke, in der momentan 63 Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen lernen und zum Teil auch wohnen.

Der Geschäftsführer der Einrichtung, Hendrik Fries - selbst auch Vereinsmitglied, und der „Initiative“-Landesbeauftragte Dr. Horst Friedrich Kiepe begrüßten gegen 18 Uhr die fast 50 Teilnehmer der Veranstaltung.

Nach einer Führung in der Schule und auf dem Gelände der Stiftung moderierte der Superintendent des Kirchenkreises Egeln, Matthias Porzelle, in seiner Funktion als Regionalsprecher des Vereins den eigentlichen Höhepunkt der Tagung an: Den Vortrag von Oberst i.G. Dr. Matthias Rogg zum - inzwischen über sechs Monate andauernden - Krieg in der Ukraine. Ziel war es, den Zuhörern einen sicherheitspolitischen und friedensethischen Überblick zur Situation zu vermitteln.

Oberst Rogg ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr in Hamburg und an der Führungsakademie der Bundeswehr tätig. Hier gründete er das German Institute for Defence and Strategic Studies. Des Weiteren engagiert sich Oberst Rogg seit vielen Jahren im Beirat der Ev. Seelsorge der Bundeswehr und ist Mitglied der 12. Synode der EKD.

Nach einer Darstellung der Reihenfolge Ereignisse - im Vorfeld, als auch nach dem Angriff Russlands am 24. Februar - standen die Besonderheiten der russischen Kriegsführung im Vordergrund: die Angriffe auf medizinische und Kultureinrichtungen, auf die Infrastruktur und vor allem, wie sich das Menschenbild der Invasoren und die entgrenzte Gewalt äußern.

Was ist mit Waffenlieferungen für die Ukraine? Landesbischof Kramer hatte sich klar dagegen ausgesprochen. Jedoch erfüllt dieser Krieg laut Oberst Rogg alle Punkte der Evangelischen Friedensschrift (Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen, Eine Denkschrift des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, 2007). https://www.ekd.de/ekd_de/ds_d... Demnach wären auch für Christen Waffenlieferungen ethisch gerechtfertigt.

In der anschließenden Diskussionsrunde, geleitet von Carl-Albrecht Bartmer (Agrarunternehmer in Löbnitz und früherer Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft), waren die Themen vielfältig: Wolf von Rhade (Geschäftsführer der Nordsaat Saatzuchtgesellschaft/Böhnshausen) sprach die Zerstörung einer der weltweit wichtigsten Saatgutbanken in Charkiw im Mai diesen Jahres an. Landwirt Walter Taenzler aus Cochstedt wies auf die steigenden Preise für Weizen schon zu Beginn dieses Jahres hin und hinterfragte, ob an anderer Stelle die Drohungen Putins ernster genommen wurden. Andere Gäste beschäftigte die Allianz der Soldatenmütter Russlands und die Hoffnung auf einen „Stauffenberg-Effekt“, d.h. einen Anschlag auf Putin aus den eigenen Reihen. Die Haltung der russischen Bevölkerung zum Vorgehen ihrer Regierung kamen ebenso zur Sprache, wie mögliche Ausgänge dieses Krieges. Auch die Ausstattung unserer Bundeswehr, der Wille der hiesigen Bevölkerung sich einzuschränken und die Aufrechterhaltung von deutsch-russischen Städtepartnerschaften, die vor allem in den neuen Bundesländern gepflegt werden, kamen auf den Prüfstand.

Viel später als auf der Tagesordnung vorgesehen, beendete Bartmer die Diskussionsrunde und  Superintendent Porzelle schloss den Abend mit einem Segen. 

Foto Titel: Gruppenbild am Eingang der Katharinenschule. Carl-Albrecht Bartmer, Hendrik Fries (Geschäftsführer der Klusstiftung), Oberst i.G. Dr. Matthias Rogg (Referent und Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr in Hamburg) , Matthias Porzelle (Superintendent Kirchenkreis Egeln), Dr. Horst Friedrich Kiepe („Initiative“-Landesbeauftragter)


Oberst Rogg ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr in Hamburg und an der Führungsakademie der Bundeswehr tätig.

Diskussionsrunde mit Oberst Rogg unter der Leitung von Bartmer.


Ziel der INITIATIVE für evangelische Verantwortung in der WIRTSCHAFT e.V ist es, als Plattform Menschen zusammenzubringen und Mitgliedern und Freunden ein Forum für eine im christlichen Glauben verankerte Weggenossenschaft zu bieten.  

Die Regionalgruppen sind ein wichtiger Bestandteil der INITIATIVE-Arbeit. Sie fördern den Erfahrungs- und Gedankenaustausch der Mitglieder auf regionaler Ebene – besonders im Rahmen von Regionaltagungen, zu denen auch Noch-Nicht-Mitglieder herzlich willkommen sind. Außer in Deutschland selbst ist INITIATIVE in elf weiteren Ländern tätig: Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Russland (im Wesentlichen in St. Petersburg, in Kazan und an der Wolga), Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine und Ungarn. Kontakte bestehen zusätzlich zum Gebiet Königsberg (Oblast Kaliningrad) und Weißrussland.

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