Na, haben sie am Donnerstag den Männertag gut gefeiert?

Bestimmt.

Ist ja auch ein tolles Geschenk: mitten in der Woche einen Tag frei zu haben – und vielleicht sogar gleich noch den Freitag als einen Brückentag dazu.
Ein Tag, der einlädt unterwegs zu sein. Sich mit Freunden zu treffen und zusammen einfach mal das Leben zu feiern. Ein Tag, den man am besten unter freiem Himmel verbringt. Unter freiem Himmel - das bringt mich zu dem Namen, den der Tag ursprünglich hat: Christi Himmelfahrt.

In der Bibelstelle, die an diesem Tag vorgelesen wurde heißt es:

„Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte,    wurde er in den Himmel aufgenommen    und setzte sich zur Rechten Gottes.“

Wie sollen wir uns das vorstellen? Ist er, wie Superman, einfach in den Himmel geflogen? Oder ist ein Seil aus dem Himmel gekommen und hat ihn hochgezogen? Sicher nicht! Also ist sie doch nur eine Hokuspokus-geschichte, die so gar nichts mit dem wahren Leben zu tun hat? Vielleicht hilft es, die Textstelle mal aus einer anderen Perspektive anzuschauen.

Für mich ist diese Stelle kein Tatsachenbericht. Wenn ich diesen Text lese, dann erzählt er mir von einem Geschenk, das Gott für uns hat. Ein Geschenk, dass er uns gibt, weil er uns liebt – ohne Wenn und Aber. Und mal ehrlich, Ihnen geht das sicher auch so. Wenn Sie jemanden liebhaben, dann wollen Sie, dass es demjenigen gut geht. Dann versuchen Sie alles, um ihm das Leben so schön wie möglich zu machen – ihm schon jetzt den Himmel auf Erden zu bieten. Und da ist es egal ob es sich um Ihr Kind oder Ihre*n Lebenspartner*in oder Ihre Eltern oder Freund*in handelt. Wenn man jemanden im Herzen trägt, will man alles Schlechte und Traurige am liebsten von ihm weghalten. Die schönen Momente bewahren und das Leben des Anderen zum Leuchten zu bringen.

Nur leider läuft es im Leben nicht immer so glatt. Manche Dinge liegen nicht in unserer Hand. Manche Entscheidungen, die der Andere oder wir treffen, ziehen Konsequenzen nach sich, die es uns schwer machen, ihn vor Verletzungen und Enttäuschungen zu bewahren. Das Einzige, was wir dann tun können ist DA zu sein. Mitzutragen. Den Anderen in die Arme zu nehmen und gemeinsam nach einem Weg aus dem ganzen Schlamassel zu suchen.

GOTT geht es da nicht anders.

Ich glaube, dass er jedem von uns bei unserer Geburt das Versprechen mitgibt: Ich bin an deiner Seite und hab dich lieb. Und du darfst DEINEN Weg gehen. Du darfst DEINE Entscheidungen treffen. Und wie auch immer du dich entscheidest und welche Folgen diese Entscheidungen für dich auch mit sich bringen – wenn du mich lässt bin ich für dich da, halte ich dich und trage dich – auch durch schwere Situationen.

Genau das ist das Geschenk, was Gott jedem von uns macht – und von dem mir diese Bibelstelle von Christi Himmelfahrt erzählt: Gottes Liebe zu uns gilt – über alle Grenzen hinweg.  Weil er mich liebt - so wie ich bin, will er, dass ich glücklich bin und mein Leben gelingt. Er lässt mich nicht allein und geht meine Wege mit, auch wenn ich mich falsch entscheide und der Weg steinig und düster wird. ER ist an meiner Seite. Und am Ende steht sein Himmel auch für mich offen. Ich darf nach Hause kommen und mit all dem, was ich erlebt habe und MEINEN Platz einnehmen, der mir von Anfang an gehört. Was für ein großes Geschenk.

Also – feiern wir unser Leben immer wieder, genießen wir die schönen Momente, die uns glücklich machen und vertrauen wir darauf, dass wir nicht allein sind, wenn es mal nicht so läuft. Der Himmel steht uns offen, weil GOTT an unserer Seite ist.

Ihre Cornelia Pickel, Gemeindereferentin ist der Römisch-Katholischen Gemeinde St.Bonifatius Bernburg (Saale) und Region Salzland