02/07/2024 0 Kommentare
7. Kreissynode
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# Kreissynode
7. Kreissynode
Gute Gründe für den Kirchenkreis Egeln - Bericht von der Kreissynode am 12.11.2016 in Oschersleben
Die Kreissynode des Kirchenkreises Egeln traf sich zu ihrer Sitzung am Samstag, dem 12. November in Oschersleben. Die volle Tagesordnung umfasste sehr betont inhaltliche Fragen der kirchlichen Arbeit mit dem Vortrag von Propst Christoph Hackbeil und dem Bericht aus dem Kirchenkreis von Superintendent Matthias Porzelle.
Guter Grund im Kirchenkreis
Superintendent Matthias Porzelle fragte in seinem Bericht aus dem Kirchenkreis nach dem Grund, warum wir Kirche sind. Ordnungen und Finanzen sind Grundlagen unserer Arbeit. Alles muss sich aber auf Jesus Christus bezieen, der im Zentrum unserer Arbeit steht.
Die Arbeit des Kirchenkreises kann im vergangenen Jahr auf einige Entwicklungen zurückblicken. Mit der Migrationsarbeit konnten wir die Hilfsprojekte der Kirchengemeinde koordinieren. Zwei Migrationsbeauftragte arbeiten dafür im Kirchenkreis. Ein weiteres Projekt ist zurzeit eine Machbarkeitsstudie zur E-Mobilität, mit der der Kirchenkreis prüfen lässt, ob und wie sich alternative Mobilitätskonzepte umsetzen lassen. Das Ergebnis der Studie wird am 14. Dezember vorgestellt.
Es gab einige personelle Veränderungen und dadurch Vakanzen, die voraussichtlich im Frühjahr 2017 besetzt werden können. Neu ist die Ordnung des bisherigen Bildungsreferates. Der Kreisreferent für Gemeindepädagogik, Ekkehard Weber, hat bereits seinen Dienst begonnen. Ab dem 1. Dezember nimmt der neue Referent für die Ehrenamtsarbeit im Kirchenkreis Egeln, Jürgen Groth, seinen Dienst auf.
Aufgrund der guten finanziellen Ausstattung des Kirchenkreises, stehen keine Stelleneinsparungen bevor. Allerdings muss der Kirchenkreis seine Aufgabe nutzen, das Evangelium verantwortlich in Zukunft verkündigen zu können. Dazu sind verantwortungsvolle Konzepte und Gebet notwendig.
Begrüßt wurden der Kreisreferent für Gemeindepädagogik Ekkehard Weber und die neue Amtsleiterin des Kreiskirchenamtes Harz-Börde, Frau Hosenfeld.
Der Reformation auf den Grund gehen
Unter dem Titel „Reformation geht weiter, wenn sie tiefer geht“ schaute Regionalbischof Christoph Hackbeil auf das vor uns liegende Gedenkjahr der Reformation und warnte in dem Zusammenhang davor sich auch in den kommenden Jahren von einem Gedenktag zum nächsten zu bewegen. Er verglich die Gegenwart mit der Situation der Kirche in den 60er Jahren. Heute ist in der Kirche viel mehr möglich: es gibt viele Chancen für Christinnen und Christenen in den Gemeinden, die Reformation inhaltlich zu vertiefen und in die Gegenwart zu holen.
Hackbeil bezog sich auf einen Aufsatz des Altbischofs Krusche. Kerngedanke ist, dass sich die Kirche jederzeit vom Evangelium verwandeln lässt. Dazu muss sie Kirche des „Priestertum aller Gläubigen“ werden und sich von der pastoralen Versorgungskirche lösen. Auch Traditionen und die Last mit den Gebäuden gehören auf den Prüfstand: Mit leichtem Gepäck lässt sich das Evangelium besser verkünden.
So stark sich die Zeit seit den 60er Jahren verändert hat, sollten wir den Ansatz Krusches, so Hackbeil, wieder aufnehmen: in einer unübersichtlichen Welt geistliche Kirche zu sein und sich allein an das Evangelium zu orientieren.
Es gilt, in der Tiefe die Veränderung zu entdecken. Das bedeutet die Kernfragen des Lebens in ihrer Tiefe zu beleuchten und nicht in der Oberfläche zu bleiben, wie wir es in den populistischen Bewegungen unserer Tage sehen. Ohne eine geistliche Vertiefung bliebe alles in unserer Kirche oberflächlich – auch das Reformationsjubiläum. Gebet, Bibellesen, die eigene Berufung finden und kennen sowie die Gemeinschaft suchen – das sind Wegbereiter zur Vertiefung in unserer Zeit und Geschenke des Heiligen Geistes. In diesem Zusammenhang dankte Propst Hackbeil ausdrücklich den treuen Betern in unseren Kirchengemeinden, von denen viel Segen ausgeht und wies auf den EKM Gebetskalender hin.
Genauso gilt es zu fragen, wozu unsere Kirchengebäude da sind. Sie sind zuerst Orte des Gebetes und dann der Verkündigung. Menschen, die in die Kirche gehen, erfahren eine Stille, die mehr ist, als dörfliche Ruhe. Es geht eine tiefgehende, spirituelle Stille von unseren Kirchen aus. Hackbeil unterstützte ausdrücklich den Aufruf der Landeskirche an die Gemeinden, in dem geprüft werden soll, wie die Ortsgemeinden ihre Kirchen zugänglich machen und öffnen können.
Es gibt Wege, sich in jeder Gemeinde in die Reformation zu vertiefen und sie nicht nur als historisch zu verstehen sondern als Auftrag für die christliche Gemeinde heute.
Grund dankbar zu sein: Haushalt 2017 verabschiedet
Trotz sinkender Einnahmen der Landeskirche und des Rückganges von Gemeindegliedern sind die Finanzen im Kirchenkreis Egeln auch 2017 stabil. Die stellvertretende Amtsleiterin des Kreiskirchenamtes Harz-Börde, Susanne Trittel, erläuterte die Situation der EKD, der Landeskirche und der EKM und führte die besondere Situation des Kirchenkreises ein. Die Personalkosten können aus eigenen Einnahmen bestritten werden, was keine Stellenreduzierungen zur Folge hat. Allein dies ist innerhalb der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland einmalig. Der Anteil der Kirchengemeinden an den Personalkosten einer vollen Stelle können von ca. 19.000 Euro auf 2500 Euro reduziert werden. So stehen den Kirchengemeinden auch in diesem Jahr wieder mehr Eigenmittel zur Verfügung. Den Kirchengemeinden werden darüber hinaus 1,2 Millionen Euro für Baumaßnahmen an kirchlichen Gebäuden über den Baulastfond zur Verfügung stehen. Es können also weiterhin zahlreiche Maßnahmen realisiert werden. Die Synode beschloss einen Haushalt mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 7,4 Millionen Euro für das Jahr 2017. Der Kirchenkreis unterstützt im Rahmen des 2%-Appells der Landeskirche ein Wasserkraftprojekt in der Partnerkirche in Tansania in Höhe von 4200 Euro.
Gute Gründe zu verändern: Veränderungen am Pachtvergabeverfahren
Der Ausschuss Landwirtschaft und Umwelt hat sich intensiv mit dem Streitthema Pachtvergabeverfahren beschäftigt. Im Bereich des Kirchenkreises Egeln gab das neue Verfahren der Landeskirche Grund zu viel Unmut. Grundsätzlich kritisiert wurde die Intransparenz und die Preistreiberei in dem System.
Die Landeskirche hat eine Evaluierung des Vergabeverfahrens durchgeführt und ist auf einige Kritik eingegangen.
Trotzdem ist das Verfahren nicht transparent, da nach wie vor nicht bekannt ist, wo die Pachtpreiserwartung liegt. Bieter wissen also gar nicht, wie viel sie bieten sollten. Seitens des Landeskirchenamt soll die Unberechenbarkeit des Verfahrens beibehalten werden.
Die Kreissynode will mehr Transparenz und hat einen Antrag an die Landessynode beschlossen, nach dem der Durchschnittspachtpreis sich an den öffentlich einsehbaren Durchschnittspreisen der Landkreise orientiert. Darüber hinaus gehende Gebote bekommen entsprechend Punkte für das Verfahren.
Über eine entsprechende Veränderung des Pachtvergabeverfahrens entschiedet die Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland vom 16. bis 19. November in Erfurt.
Text: Holger Holtz
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