Freiheit vom Sorgen

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Freiheit vom Sorgen

# Andacht

Freiheit vom Sorgen

Wie wachen Sie morgens auf? Manchmal werde ich durch ein leichtes Ruscheln neben mir wach. Meine Frau brütet dann schon über dem ein oder anderen Thema des Tages. „Guten Morgen, liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da. Habt ihr auch so gut geschlafen, na dann ist ja alles klar.“ - Ich bin da etwas anders gestrickt. Mein Hirn braucht etwas länger zum Anlaufen, so dass nicht alles gleich gedanklich anwesend ist.

Sorgen bremsen das Leben aus. Sorgen schicken die Gedanken in einen nicht enden wollenden Kreisverkehr. Und sollte das Abbiegen einmal gelingen, dann stellt sich der Weg nicht selten als Einbahnstraße mit Sackgassenschild heraus.

Sorgen gehören zu den Grundbefindlichkeiten unseres Daseins. Täglich neu muss das Leben bewältigt werden. Und so versuchen wir uns selbst zu erhalten und unsere Zukunft abzusichern. Gewiss ist vorausschauendes Planen für die tägliche Arbeit wichtig. Doch wenn Sorge das Vertrauen auf Gott verdrängt, dann wird es eng. Das geschieht zum einen dort, wo im Streben nach totaler Absicherung das Selbstvertrauen an die Stelle des Gottvertrauens tritt. Und zum anderen, wenn die Mittel, die zur Absicherung des Daseins dienen, Macht über den Menschen gewinnen, so dass er nun diesen Mitteln vertraut. Als könnten wir unser eigener Erhalter und Schöpfer sein.

Jesus sagte zu diesem Thema: „Deshalb sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um das, was ihr an Essen und Trinken zum Leben und an Kleidung für euren Körper braucht. ... Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben.“ (Matthäus 6,25.33)

Die Aufforderung „Macht euch keine Sorgen“ ist nicht eine aus Erfahrung gewonnene, jederzeit gültige Lebensweisheit. Sie ist auch kein Befehl. Sie ist Evangelium, sie ist eine Erlaubnis, „die kühnste, die auf Erden jemals gewagt worden ist.“ (Martin Doerne) Mensch, du brauchst dich nicht mehr zu (zer)sorgen! Das klingt naiv, blauäugig, ja kindisch. „Macht euch keine Sorgen“ hat seinen Grund: Gott begegnet uns als liebender Vater der sich nach uns sehnt. Er ist für und nicht gegen uns. Ein zeitgenössisches Lied drückt es so aus: „Du bist ein Gott, der mich anschaut. Du bist die Liebe, die Würde gibt. Du bist ein Gott, der mich achtet. Du bist die Mutter, die liebt.“ - „Macht euch keine Sorgen“ ist ein befreiendes Wort. Es bringt die Freiheit, sich dem Herr-Sein Gottes und seinem Willen zur Liebe zu verschreiben. Jeden Tag will ich mich diesem fürsorgenden Gott überlassen. Ich wünsche Ihnen den Mut, dies einfach einmal auszuprobieren. 

 Jürgen Groth, Referent für Ehrenamtsarbeit

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