Neujahrsempfang 2019

Neujahrsempfang 2019

Neujahrsempfang 2019

# Veranstaltungen

Neujahrsempfang 2019

Zueinander finden - miteinander leben

Unter diesem einfachen und doch so vielschichtigen Titel stand der Neujahrsempfang des Evangelischen Kirchenkreises Egeln.

Ein Gottesdienst der besonderen Sorte. Andächtige Stille, emotionale Momente, starke Worte. Es schweben Orgelklänge durch St. Christophorus in Egeln, während kaum hörbar eine bunt gemischte Gruppe Menschen durch den Mittelgang in den Altarraum schreitet. Lautlos stellen sie sich mit dem Rücken zur Gemeinde, in ein Gewirr aus Bauzäunen platziert. Gemischt mit den blinkenden Warnleuchten erzeugt es in mir gekonnt eine bedrückende Irritation. 

In vier Bildern, die durch wenige erklärende Worte begleitet und durch kurze Impulse von Superintendent Matthias Porzelle umrahmt und übergeleitet werden, spielt die besagte Gruppe aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kirchenkreises pantomimisch drei Themen durch. 

30 Jahre Mauerfall. 20 Jahre Kirchenkreis Egeln. 4 Jahre Geflüchtetenarbeit. Jedesmal werden ein paar Bauzäune weggenommen. Neue Gesichter kommen dazu. Bekannte Gesichter gehen. Die Schauspielerinnen und Schauspieler müssen sich immer wieder auf die neuen Situationen einrichten, umdenken und Mut dafür aufbringen. Manchen gelingt es, manchen nicht. Das Bild von abgebauten Grenzen erscheint mir im Alltagsgebrauch immer als etwas Positives. Doch es wird sehr deutlich, dass auch vielerlei Aufgaben, Anstrengungen und Probleme damit verbunden sind. Aber eben solche die es zu bewältigen oder überwinden lohnt.

Emotional am meisten berührt hat mich dann die letzte Szene. 4 Jahre Geflüchtetenarbeit. Sie scheint offensichtlich Früchte getragen zu haben. Männer und Frauen verschiedenster Herkunft und Religionen gesellen sich dazu. Essen wird geteilt. Lesungen und Lieder in verschiedenen Sprachen und mir vorher unbekannten Instrumenten vorgetragen. Und ich frage mich unweigerlich: Warum berührt es mich so? Vermutlich, weil es längst selbstverständlich sein sollte und doch die ganze Veranstaltung so „außergewöhnlich“ macht.

Das Mottolied des Abends fasst alle diese Aspekte gut zusammen. „Gut, dass wir einander haben, gut, dass wir einander sehn, Sorgen, Freuden, Kräfte teilen und auf einem Wege gehn.“

Das Miteinander sollte nach diesem Gottesdienst jedoch noch nicht zu Ende sein. Es ist Tradition, dass im Anschluss noch bei Grünkohl, Wurst und Glühwein der Abend ausklingt. So auch dieses mal. Aber nicht nur so. Dem Motto getreu gibt es Speisen, deren Namen ich mir zwar nicht merken konnte, die mir aber sicherlich für lange Zeit im Gedächtnis bleiben. Und beim Essen lässt es sich bekanntlich gut ins Gespräch kommen. In irgendeiner Ecke wird noch musikalisch improvisiert, getanzt und gesungen. 

Es bleibt schlussendlich noch Danke zu sagen. Unglaublich viele Menschen haben diesen Abend zu einem unvergesslichen gemacht, über den wohl alle, die da waren, noch lange nachdenken werden. 

Ein herzliches Dankeschön geht an: 

  • das Vorbereitungsteam (Sup. Matthias Porzelle, stellv. Sup. Ulf Rödiger, Nicole Gallinat, Hans-Ekkehard Stieglitz, Jürgen Groth),
  • die Pantomimen unter Leitung von Sabine Lösel und Dietmar Linde, 
  • die Musiker Ali Hasan (Saz), Felix-Tillmann Groth (Cajon), Kantor Carsten Miseler (Orgel und Klavier) und Jürgen Groth (Gesang).

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