Etgersleben: Andacht für die Corona-Opfer

Etgersleben: Andacht für die Corona-Opfer

Etgersleben: Andacht für die Corona-Opfer

# Andacht

Etgersleben: Andacht für die Corona-Opfer

Bereits im Februar hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier alle Kommunen und Institutionen dazu aufgerufen, sich nach ihren Möglichkeiten beim zentralen Gedenktag für die Corona-Toten am 18. April einzubringen. Im Kirchenkreis Egeln beteiligten sich die Kirchgemeinden am Corona-Gedenken durch ein zehnminütiges Glockenläuten um 15 Uhr, vielerorts fanden auch Andachten statt. In Deutschland verstarben seit Beginn der Pandemie 79.914 Menschen mit oder an Corona - davon allein acht in der Verbandsgemeinde Egelner Mulde.
Pfarrer Wolfgang Löbe aus dem Pfarrbereich Egeln hielt an diesem Sonntag bereits Gottesdienste mit Corona-Opfer-Andachten in Westeregeln und Egeln-Nord. Die Gemeindepädagogin des Pfarrbereichs, Elvira Freiknecht, unterstütze ihn, indem Sie den Gottesdienst in Egeln und am Nachmittag die Andacht in Wolmirsleben übernahm. 

14:50 Uhr in Etgersleben: Trotz des starken Regens kommen zur Andacht 12 Besucher. Mit Handzeichen und Blickkontakt grüßen sie einander und setzen sich mit mehreren Metern Abstand in die Kirchenbankreihen. Die Glocken läuten bereits mehrere Minuten, als Löbe sich in seinem Talar in den Chorraum stellt. Zuvor hatte er die Andachtshefte, die von einem Team im Kirchenkreis für diesen Tag gestaltet wurden, an die Gläubigen verteilt. In den letzten Sekunden, bevor die Glocken verstummen, begrüßt er seine Gemeinde.
Die Stimmung ist gedämpft, viele hatten schon die zentrale Gedenkfeier in Berlin am Fernseher verfolgt. Einige von ihnen kennen jemanden, der auch erkrankt oder sogar an der Pandemie verstorben ist. Darunter waren auch Menschen, die weit vor ihrer Zeit gehen mussten. Die Andachtsbesucher suchen Trost und wollen gemeinsam Abschied nehmen. Weil Trauer manchmal ohnmächtig macht, geleitet das Heft sie durch die Andacht: „Meine Trauer ist ein Ausdruck der Treue zum Verstorbenen. ... / Meine Trauer ist eine Weise der Erinnerung. ... / Meine Trauer ist erfüllt von meiner Dankbarkeit. ....“

Der ehrenamtliche Organist Stefan Heinze begleitet die Gemeinde. Singen dürfen sie nicht, die Strophen werden leise im Wechsel mit der Melodie vom E-Piano mitgesprochen. Während der Andacht darf jeder einzeln vortreten, eine Kerze auf dem Altar anzünden und eine kleine Fürbitte sprechen. Gerichtet an die Verstorbenen, deren Angehörige, aber auch an all die Ärzte und fleißigen Krankenschwestern und -pfleger, dass sie die Kraft und Zuversicht nicht verlieren.
Als die Gemeinde sich verabschiedet, bleibt ein kleiner Reigen aus Stumpfkerzen und Teelichtern, die von der Altarplatte in den Kirchenraum leuchten. So wie die Wünsche und Hoffnungen der Gemeindemitglieder bleiben, auch wenn diese schon auf dem Nachhauseweg sind.

Hier finden Sie mehr zur Andacht zum Gedenken an die mit und an Covid 19 gestorbenen Menschen.

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed