02/07/2024 0 Kommentare
Es piept in den Kirchen
Es piept in den Kirchen
# Kirchengemeinde
Es piept in den Kirchen
Alle Tiere sind Geschöpfe Gottes und manche nehmen dies als Einladung wahr, in oder an einem Gotteshaus zu wohnen. Auch in unserem Kirchenkreis sind die Kirchen nicht ausschließlich durch den Atem Gottes bewohnt. Durch den Wegfall ihrer natürlichen Lebensräume suchen dort viele Tiere Unterschlupf in Nischen, unter Vorstößen, Vordächern und in offenen Turmfenstern.
Aus so einem Turmfenster der Ascherslebener Stephanikirche machen junge Turmfalken alljährlich ihre ersten Flugversuche. 2020 stand an der Kirche eine Brüstung wegen der Sanierungsarbeiten am Dach und bot die Möglichkeit für zahlreiche Rettungsaktionen: Ein kleiner Turmfalke nutze den „menschlichen Fahrstuhlservice“ ganz selbstverständlich und so häufig, dass Pfarrerin Anne Bremer es als Sporteinheit für sich verbuchte. Was tut man nicht alles für so ein liebgewonnenes „Federkind“?
Auch andere Kirchen vermelden in diesem Jahr gefiederten Nachwuchs: Falken und Dohlen in Etgersleben. In der St.-Annen-Kirche von Schadeleben brüten im Turm in Richtung Osten die Turmfalken und in den Schlitzen der Schallläden haben die Dohlen ein Nest. Demnächst stattet der NABU die Brutkästen in Schadeleben mit Live-Kameras aus. Außerdem ist der Schadelebener Kirchturm das Zuhause von Fledermäusen, die hier in den Dämmerungs- und Nachtstunden beobachtet werden können.
Bereits vor geraumer Zeit haben in Klein Oschersleben „Naturfreunde“ Nistkästen für Turmfalken im Kirchturm angebracht. In diesem Jahr wurden sie nun endlich von Falken belegt. Nächste Woche soll der Nachwuchs beringt werden.
Die St.-Andreas-Kirche in Sinsleben und die St.-Sixtus-Kirche in Ermsleben bieten derzeit ebenfalls Turmfalken ein Zuhause. Diese haben in dort angebrachten Nistkästen gelegt und gebrütet. Inzwischen ist Nachwuchs da, der langsam flügge wird.
Unterschlupf für Wildbienen bietet die St.-Jakobi-Kirche von Schönebeck. Die unter Artenschutz stehenden Insekten fühlen sich dort so wohl, dass der Schwarm sich schon geteilt hat und es ein zweites Nest gibt. Neben Turmfalken brüten hier jedes Jahr auch Schleiereulen.
Ausleben quält hingegen eine Krähenplage: Über 30 Nester befinden sich in den Bäumen rund um das Gemeindezentrum und verursachen ganztägig gewaltigen Lärm. Doch nicht nur Wildtiere zieht es in die Kirchen.
Das Gotteshaus in Hadmersleben bekommt regelmäßig Besuch von Nachbars Katze. Die schleicht sich so heimlich rein, dass sie auch schon eingesperrt wurde. Eindeutige Spuren hinterließ Katzenbesuch auch während der Bauarbeiten in St. Stephani in Calbe.
Vielen Dank für die eingesandten Informationen und Fotos!
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