Leseandacht,

30.07.2025
Leseandacht zum 7. Sonntag nach Trinitatis

„Wenn du durch Wasser gehst, bin ich bei dir.“ Jesaja 43,2

Wir sind mitten in der Sommerzeit. Sommerzeit war für mich als Kind vor allem eins: Wasserzeit. Jedes Jahr sind wir in Familie an die Ostsee gefahren. Neben langen Spaziergängen am Strand habe ich es geliebt, bei leichtem Wind in die Wellen zu springen und mich auf dem Meer treiben zu lassen. Genauso gern erinnere ich mich an die warmen Feriennachmittage, die ich bei meinen Großeltern am Gartenpool oder mit meinen Freunden am Löderburger See und im Strandbad verbracht habe. Egal ob Meer, See oder Pool – Wasser hat etwas Erfrischendes, vor allem in der Sommerzeit.

Mehr noch: Wasser begegnet uns überall, nicht nur zu Hause und in der Natur, sondern auch in unserer Sprache. Es gibt unzählige Redewendungen, in denen das Wort „Wasser“ vorkommt. Sie zeigen, wie viele Facetten Wasser hat. Denn was erfrischend ist, kann zugleich auch herausfordernd sein. So verlangt jeder „Sprung ins kalte Wasser“ Überwindung und Mut. Wer „seinen Kopf über Wasser hält“, braucht Ausdauer und Geduld. Und wem „das Wasser bis zum Hals steht“, dem hilft nur noch ein Rettungsring. Woher das alles aber nehmen? Überwindung und Mut, Ausdauer und Geduld, einen Rettungsring?

Auch in der Bibel kommt das Wort „Wasser“ häufig vor. Besonders eindrücklich finde ich den folgenden Vers aus dem alttestamentlichen Buch Jesaja: „Wenn du durch Wasser gehst, bin ich bei dir; auch in reißenden Strömen wirst du nicht ertrinken.“ Mich berührt, was hinter diesem Satz steht. Denn letztlich sagt er nichts anderes aus, als dass wir in den herausfordernden Zeiten unseres Lebens nicht allein sind. Wir haben jemanden an unserer Seite, der uns Überwindung und Mut, Ausdauer und Geduld und – wenn es nötig wird – auch einen Rettungsring gibt. Ich denke da an meine Familie, die mir beigebracht hat zu schwimmen. Ich denke an meinen Ehemann, der mit mir Lebensbahnen zieht, und an meine Freunde, die auch die weitesten Strecken mit mir zurücklegen. Und ich denke an Gott, der mal als Bademeister mit wachsamem Auge am Beckenrand steht und mir mal als Rettungsschwimmerin zu Hilfe eilt.
Das sind meine Kraftquellen. Was sind deine?