Leseandacht,

05.07.2025
Musik, Dank und Erinnerungen: die Pfarrer Beate-Maria und Peter Mücksch verabschiedeten sich aus Hötensleben mit musikalischem Gottesdienst

Nach 37 Jahren seelsorgerischen Wirkens in Hötensleben und Umgebung wurde das Pfarrerehepaar Beate-Maria und Peter Mücksch feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Über 180 Freunde, Kollegen und Wegbegleiter besuchten den sehr musikalisch geprägten Gottesdienst in der St.-Bartholomäus-Kirche Hötensleben, bei dem Superintendent Matthias Porzelle mit Pfarrerin Anne Bremer und Pfarrer Theo Spielmann die offizielle Entpflichtung vornahmen.

Die Predigt hielt Pfarrerin Beate-Maria Mücksch. Dabei berichtete sie pointiert über persönliche und berufliche Etappen, die sie und ihr Mann bewältigt hatten: politische und gesellschaftliche Umbrüche, Familiengründung, Gebietsreformen der Landeskirchen, Zusammenschlüsse von Kirchenkreisen, berufliche Neuorientierungen, Nebentätigkeiten sowie ehrenamtliches Engagement.
Ein Bibelzitat, das Beate-Maria Mücksch bei ihrer Ordination zur Segnung zugesprochen wurde, trug das Paar über diese bewegten Jahre: „Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und fröhlich seiest. Lass dir nicht grauen und erschrick nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“ (Josua 1,9)

Während Peter Mücksch seit 1988 als Pfarrer in Hötensleben und später an neun weiteren Orten im Umkreis tätig war, ging er zeitgleich einem Lehrauftrag für Altes Testament und Kirchenkunde an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle nach. Seine Liebe zur Kirchenmusik war ansteckend und motivierte die Mitglieder des ehemaligen Werkschors „VEB Armaturenwerk Hötensleben“ dazu, Werke von Bach und Händel zu singen. Dies brachte ihm unter Kollegen den respektvollen Beinamen „Kantor-Pfarrer“ ein. Des Weiteren war er Mitglied im Gremium zur Erarbeitung des Gesangbuchs und wirkte in der Liturgischen Konferenz der EKD. Das Paar engagierte sich darüber hinaus über viele Jahre ehrenamtlich in der Notfallseelsorge, Herr Mücksch als Teamleiter.  

Der berufliche Werdegang von Beate-Maria Mücksch verlief abwechslungsreich und stets in kirchlichen Kontexten: Nach dem Theologie-Examen an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg arbeitete sie in der ersten Pfarrtätigkeit in Barneberg. Später war sie Religionslehrerin, dann leitete sie die Fachschule für gemeindepädagogische Ausbildung in Drübeck. Anschließend war sie unter anderem Dezernentin für Kirchliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Religionsunterricht und Schulfragen beim Evangelischen Konsistorium in Magdeburg.
Von 1998 bis 2000 war Frau Mücksch Präses der Synode des früheren Kirchenkreises Oschersleben, 2000 wurde sie stellvertretende Superintendentin des Kirchenkreises Egeln. Zuletzt arbeitete sie als Vertretungspfarrerin im Kirchenkreis Egeln.

Seit 1988 lebte das Pfarrerehepaar im Pfarrhaus von Hötensleben, gründete mit den beiden Töchtern eine Familie und war stets eng bei ihren Gemeinden. „Viele Kinder haben wir getauft und später konfirmiert; viele Menschen haben wir begraben“, beginnt Pfarrerin Mücksch ihre persönliche Verabschiedung. „Die Menschen aus den Gemeinden müssen uns jetzt loslassen – nicht nur äußerlich, sondern auch in ihren Herzen, damit sie offen für Neues sind.“
Auch die angehenden Ruheständler möchten ihr Hötensleben loslassen. Sie werden nach Halle (Saale) ziehen und freuen sich nun vor allem darauf, die Familie zu unterstützen. 

Superintendent Matthias Porzelle dankte in seiner Ansprache den beiden für ihre Arbeit, die sie in Hötensleben – gefühlt am „Ende der Welt“ im Sperrgebiet der DDR – begonnen hatten. „Immer offen, bodenständig und den Menschen zugewandt“ beschrieb er die Ausstrahlung und das Wirken des Paars.

Die anschließende Einladung zu Kaffee und Kuchen unter der Linde im Innenhof des Pfarrhauses wurde von vielen gern angenommen. Etliche nutzten die Gelegenheit, Dankesworte und Segenswünsche zu übermitteln sowie Abschiedsgeschenke zu überreichen.

Für Gesang und Musik sorgten die Chorgemeinschaft Hötensleben und Gastsänger unter der Leitung von Pfarrer Peter Mücksch, ein Posaunenchor unter Leitung von Kantor Philipp Popp, Popularmusiker Felix Tillmann Groth Gesang, Kantor Carsten Miseler an der Orgel, Kantor i.R. Thomas Wiesenberg an der Flöte, Kantor Julius Jung an der Violine sowie das Saxe-Salon-Orchester aus Leipzig unter der Leitung von Roland Schaetz.

Die Kollekte wurde zugunsten des Neubaus vom Kindergarten im Diakoniezentrum Tandala, Tansania, gesammelt.


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