12.07.2025
Leseandacht zum 4. Sonntag nach Trinitatis
Sommerzeit ist Reisezeit
Kennst du das? – Endlich ist der Urlaub da. Und du machst dich auf den Weg. Immer nach dem gleichen Ritualen. Du weißt, was du brauchst – an Kleidung, Hygieneartikeln, Schuhen und persönlichen Gegenständen. Vielleicht gehören Spiele dazu, das Lieblingsbuch, die ungelesene Zeitschrift und natürlich dein Smartphone. Alles findet seinen Platz im Auto.
Dann kann es los gehen. Du ziehst die Wohnungstür hinter dir zu und setzt dich ins Auto. Jetzt nochmal ein kurzer Kontrollgang in Gedanken, damit du nachher am Ziel nichts vergeblich suchst. Hast du auch nichts vergessen? Bügeleisen aus, Fenster zu, Müll raus und vor allem Ladekabel dabei, damit du in Kontakt bleiben kannst? Ein Haken kommt nach dem anderen auf deiner Checkliste dazu. Jetzt kann es los gehen. Auf ins Ungewisse.
Wird unterwegs alles gut gehen, ohne Stau und Unfälle? Wie wird das Urlaubsquartier aussehen, das du bisher nur auf Bildern gesehen hast? Wird das Wetter für den Strandbesuch passen? Und während du den bekannten Weg zur Autobahn suchst, gehen die Gedanken von einem zum anderen.
Doch schnell weicht dein angespanntes Grübeln einem Lächeln, das sich über dem ganzen Gesicht breit macht. Auch wenn alles ungewiss ist, das eine ist absolut sicher. Es wird so sein wie jedes Jahr. Kaum bist du am Ziel und hast dir einen Überblick in der neuen Umgebung verschafft, klingelt auch schon dein Telefon. Du weißt, wer am anderen Ende der Leitung ist. Ist ja klar! Dein Vater meldet sich – wie immer mit den wenigen gleichen Worten: „Na, hat alles unterwegs geklappt? Seid ihr gut angekommen?“
Mag alles andere unsicher sein, dieser Anruf wird kommen. Jedes Mal zeigt er mir, wie wichtig ich einem anderen bin. Wie sehr sich da jemand Sorgen macht, dass es mir gut geht. Wie sehr jemand mitfiebert, sich mit mir freut und auch mit mir leidet. Wie sehr jemand hofft, dass ich ans Ziel gelange. Und jedes Mal zeigt es mir das Herz Gottes. Wie ein liebender Vater kommt er mir vor. Einer der weiß, mit welchen Gedanken ich gerade zu kämpfen habe. Einer, der meine Angst vor dem Ungewissen kennt. Einer, der meine Sorgen sieht, ob denn alles gut geht. Und ja, ganz sicher einer, der sich meldet. Nicht per Anruf, sondern in Gestalt seines Sohnes Jesus Christus, den er für eine und einen jeden von uns geschickt hat, damit wir mitten im Leben gut unterwegs sein können: „Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ (Lk 19,10)
Wie gut das tut! Und das Lächeln im Gesicht wird noch breiter.
So kann es losgehen, auch ins Ungewisse.
Gute Reise – und bleiben Sie behütet!